Montag, 28. Januar 2013

Woran schreibst Du?



The Next Big Thing Blog Hop

The Next Big Thing Blog Hop ist eine Möglichkeit für Autoren (in der ganzen Welt) zu berichten, an welchem Projekt sie gerade arbeiten. Sie beantworten Fragen zu ihrem nächsten Buch. Zusätzlich erwähnt man die Person, die einen vorgeschlagen hat, und nennt selber Autoren/Autorinnen, die als nächstes die Fragen beantworten.

Ich wurde freundlicherweise von ChrisvanHarb vorgeschlagen. Sie ist eine Schauspielerin, nutzt ihre fantastische Stimme für das Erstellen von Hörbüchern und ist Krimi-/Horrorautorin. nun die Fragen und meine Antworten:

Was ist der Arbeitstitel Ihres Buchs?


Woher kam die Idee für das Buch?
Bei einem Spaziergang im naheliegenden Moor. Diese Landschaft fasziniert mich seit meiner Kindheit. Hinzu kommt, dass ich miterlebte, wie eine Freundin mit ihrer Angst in der Dunkelheit zu kämpfen hatte. So kam eines zum anderen.

Unter welches Genre fällt Ihr Buch?
Kriminalroman


Wie lautet die Ein-Satz-Zusammenfassung Ihres Buches?
Eine junge Frau kämpft gegen Verdächtigungen einen Mord begangen zu haben und gegen ihre Angst vor dem Alleinsein in der Dunkelheit.


Welche Schauspieler sollten Ihre Charaktere in einer Filmumsetzung spielen?
Uta Eyhusen: - Alina Levshin spielt im jüngsten Ermittlerteam bei Tatort
Utas Freundin: Anne – Nora Tschirner mit blondem HaarJ
Kriminalkommissar Kröger: Wotan Wilke Möhring (den mag ich einfach)
Kommissar Lauer: Devid Striesow
Arne Förster: Jake Gyllenhaal

 
Werden Sie Ihr Buch selbstverlegen oder wird es vertreten durch einen Agenten?
Als E-book selbst herausgeben. Print: ein kleiner Verlag.


Wie lange haben Sie gebraucht, um den ersten Entwurf Ihres Manuskripts zu schreiben?
Als ich mit meinem ersten Entwurf begann, war ich in einer Gruppe, die in 7 Wochen einen Roman schreiben sollte. Ein Schweizer Lektor hat diese Arbeit begleitet. Es war das erste Mal, dass ich so viele Seiten an einem Tag geschrieben habe. Wer es nicht schaffte, flog aus der Gruppe. Es hat großen Spaß gemacht, obwohl der Druck sehr groß war. Die Überarbeitung hat dann sehr viel länger gedauert.


Möchten Sie andere Autoren für das Interview nominieren?
Sehr gerne.
Lena Glück:  Sie schreibt Ratgeber wie: Uffbasse – Abnemme! oder: Das Geheimnis mehr E-Books zu verkaufen.   

Mittwoch, 19. September 2012

Gewichtsprobleme? Uffbasse!

 



von Lena Glück



Gewichtsprobleme? Jetzt. Neu. Die absolute Wunderwaffe. Schlank ohne Jo-Jo-Effekt!?
Sie haben schon gefühlte 100 Diäten hinter sich, doch der Jo-Jo-Effekt schlägt immer wieder zu? Jetzt ist Schluss damit. Mit dieser neuen, bahnbrechenden Wundermethode werden Sie schlank für immer. Ohne quälende Diäten, ohne sportliche Betätigungen und ohne den leidigen Jo-Jo-Effekt. Dieses Mittel wirkt garantiert. Testen Sie heute noch den neuen Fettkiller!
Diesen oder ähnliche Texte lesen Sie immer wieder im Internet, in der Boulevardpresse oder in Zeitungsanzeigen. Ohne jegliche Anstrengung schlank für immer. Ohne Diät oder Umstellung der Lebensgewohnheiten. Die Betroffenen, Lena Glück gehörte auch dazu, wissen im Prinzip ganz genau, dass diese Heil bringende Wundermethode leider noch nicht erfunden wurde. Trotzdem fallen wir immer wieder auf diese Anzeigen herein.
Es ist ein Teufelskreis, aus dem es kaum ein Entrinnen gibt. Haben wir eine neue angepriesene Methode gefunden, greifen wir zu, das ist der Strohhalm, der Hoffnungsschimmer endlich schlank zu sein. Ob wir allerdings die Low Carb, Etkins oder die Pumuckel-Diät machen, welche Gedanken haben wir täglich im Kopf? An was müssen wir ununterbrochen denken? Ans Essen! Was kaufe ich hierzu ein, wie viel Gramm darf ich davon und was koche ich heute Mittag?
Das Geschäft mit den überschüssigen Pfunden ist mittlerweile zu einem Milliardenmarkt avanciert, und alle wollen daran verdienen. Die Pharmakonzerne mit ihren hochgepriesenen Wundermitteln, den vielversprechenden Tabletten, Pülverchen und Pflästerchen, die Homöopathen mit ihren Kügelchen. Sie werden von all diesen Mitteln und Techniken ganz sicher abnehmen. Vor allen Dingen aber sehen Sie den Erfolg auf Ihrem schrumpfenden Bankkonto. Auf dem sogenannten Diät-Markt herrscht ein heilloses Durcheinander, und wenn Sie alle Methoden mehr oder weniger erfolgreich ausprobiert haben … Alles wieder auf Anfang. Und in der Regel zeigt die Waage dann mehr Kilos an als vor der Tortur.
Akzeptieren Sie Ihren Körper und betrachten Sie manche Situationen mit Humor und einem Augenzwinkern. Lachen ist gesund für Körper und Seele. Kinder beherrschen diese Gefühlsäußerung am besten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder bis zu  400 mal täglich laut und herzhaft lachen.  Erwachsene leider viel seltener, sie kommen nur noch auf 15 Lacher im Schnitt pro Tag. Aber ist es auch möglich durch Lachen abzunehmen?
Durch Lachen wird das Stresshormon Kortisol, das für das Hungergefühl verantwortlich ist vermindert. Ein Indischer Arzt hat herausgefunden, dass 2 Minuten lachen für Körper und Geist so gesund sind, wie 20 Minuten Joggen.  Bei der verbrauchten Kalorienanzahl gibt es natürlich einen Unterschied. 10 – 15 Minuten herzhaftes Lachen verbraucht im Schnitt 50 Kalorien, das entspricht einem kleinen Apfel. Beim Lachen werden ca. 300 Muskeln aktiviert, durch dieses Gesichtsmuskeltraining können demnach auch Falten reduziert werden. Menschen werden zufriedener und kreativer.
Natürlich können Sie nicht allein durch das Lachen abnehmen aber es ist eine unterstützende Maßnahme.
Erfahren Sie, wie Lena Glück als Betroffene so manche Hürde trotz der überschüssigen Pfunde überwinden konnte. Und Ihren Weg zur Wohlfühlfigur gefunden hat.

Donnerstag, 6. September 2012



Von Chris van Harb
eine Kriminalistische Zombie-Komödie


Leseprobe

5:36 Uhr
„Die Kehle, brutal herausgerissen. Obwohl die Augen ebenfalls fehlen bezweifle ich, dass man sie unter starker Gewalteinwirkung entfernte.“ Gerichtsmediziner Doktor Olaf Ronker strich zur Veranschaulichung mit seinem Zeigefinger über die klaffende Wunde in der sich noch vor kurzem der Kehlkopf befand. Dunkelbraune Blutkrümel bedeckten das eierschalenfarbene Gummi seiner Handschuhe.
„Wie darf ich das verstehen? Weg ist weg! Und wenn ich mir das Gesicht der Toten anschaue, sieht es danach aus, als ob sie einen eher unerfreulichen Abgang erlebte.“
Meiner Stimme versuchte ich einen Hauch Ironie beizumischen um den Würgereiz, der sich trotz der fünf Jahre Berufserfahrung bei solchen Ermittlungen einstellte, zu überspielen.
„Schauen Sie hier: Das Hautgewebe am Hals deutet auf eine gewaltsame Entfernung des Kehlkopfs hin. Um die Augenhöhlen hingegen gibt es keine offensichtlichen Verletzungen.“ Als ob es ihm gefiel, über verstümmelte Körperöffnungen zu fahren, ließ Doktor Olaf Ronker seinen Finger in das Loch gleiten, wo sich bei gesunden, und vor allem lebenden, Menschen das Sehorgan befindet.
„Soll heißen?“
„Ich tippe“, Ronker spitzte seine Lippen und atmete geräuschvoll durch den Mund ein, „auf ein Heraussaugen der Augen.“
„Bitte? Welcher Psychopath tut so etwas?“
„Das heraus zu finden fällt in Ihr Fachgebiet, Frau Reifh.“
Die herablassende Art des Gerichtsmediziners missfiel mir vom ersten Zusammentreffen an. Obwohl sein äußeres Erscheinungsbild mein Herz höher schlagen ließ, fand ich seinen Ton mir gegenüber unpassend. Immerhin war ich einige Jahre älter als er. Und länger im Dienst. Aber in unserer heutigen Zeit durften sich Mixes aus George Clooney und Brad Pitt alles erlauben.
„Natürlich, Herr Ronker.“ Auf Doktor verzichtete ich absichtlich. Arroganter Schnösel. „Gut, die Augen herausgesaugt und der Kehlkopf herausgerissen. Glauben Sie für die DNA-Analyse abgebrochene Fingernägel oder Hautpartikel im Halsbereich zu finden?“
„Wohl kaum denn die Beseitigung des Adamsapfels erfolgte ebenfalls mit dem Mund. Sehen Sie hier, deutliche Bissspuren.“
Fassungslos blicke ich auf die blutverkrustete, faustgroße Wunde am Hals der Frau und entschied, mir eine kurze Auszeit zu gönnen. Wortlos wendete ich mich ab und ging Richtung Hauseingang. In der Glastür sah ich mein Spiegelbild und erschrak. Nicht so sehr wie beim Anblick der Toten aber nah dran. Vor knapp zwanzig Minuten riss mein Handy mich aus dem „Tiefschlaf“ mit der Information, dass man in meiner Nachbarschaft eine Frauenleiche fand. Für diese ruhige Dorfgegend ein Highlight und darum verwunderte es wenig, dass sämtliche Einsatzwagen mit blinkendem Blaulicht vor dem Tatort standen.
Meine vom Kopfkissen einseitig plattgedrückte Kurzhaarfrisur lenkte von den aufgequollenen Augen ab, die noch Stunden brauchten, um sich der Wachphase anzupassen. Kleidungstechnisch war ich, abgesehen von dem zermatschten Fleischbrocken auf dem Boden, der absolute Hingucker. Über einer neongrünen Jeans trug ich ein pinkes Mickey Mouse Shirt. Privat bevorzugte ich knallige Farben und in der plötzlichen Hektik, mitten in der „Nacht“, plünderte ich wahllos den Kleiderschrank. Karsten Hanke, mein stets schlechtgelaunter Kollege, reichte mir seine braune Cordjacke. Nette Geste, aber das Teil hing, wie ein ausgewaschener Kartoffelsack an meiner zierlichen Figur und ich bezweifelte, dass ich nun besser aussah. Aber zumindest passender.
Schnorkheim: Ein kleiner Ort mit weniger als zweitausend Einwohnern. Tendenz sinkend. Die Jugend zog es in die Stadt und die Alten unter die Erde. Neben einem Kleinwarengeschäft, einem Friseur, einem Sportlerheim und einem florierenden Blumenladen direkt neben dem Friedhof, gab es noch die Dorfkneipe. Hier spielte sich das wahre Leben von Schnorkheim ab. Alle Generationen trafen sich, um über brisante Themen wie Lauseier, Kartoffelfäule oder Mottenbefall zu sprechen.
Jeder kannte jeden und irgendwie waren alle miteinander verwandt. Oberstes Gebot: Nachbarschaftshilfe inklusive einem freundlichen Umgangston. Der letzte Skandal, mein Einzug ins Dorf, lag drei Jahre zurück und schürte die Gerüchteküche. Junge Frau Mitte zwanzig, ledig, leicht untergewichtig mit einer Walther P 99 am Gürtel. Dazu mein extravaganter Kleidungsstil. Wochenlang führte ich neben den Gemüsekrankheiten die Topliste der Kneipenthemen an. Wo kommt die her? Was will die hier? Womit verdient die ihr Geld? Statt direkt zu fragen, überhäuften die Schnorkheimer mich mit Willkommensgeschenken. Die Frauen schleppten einen Kuchen nach dem anderen an, um ihn in meiner Wohnung bei einer Tasse Kaffee zu verspeisen. So spionierten sie die Räumlichkeiten aus und entlockten der Neuen wichtige Informationen. Bereitwillig ordnete ich mich ihren Sitten und Gebräuchen unter und ein halbes Jahr später saß ich bei einem Glas Bier am Kneipentresen und jammerte über Mehlmotten, die sich in meiner Küche einnisteten.
Der Grund nach Schnorkheim zu ziehen lag auf der Hand. Es erinnerte an ein ruhiges und hübsches Märchendorf. Kleine Häuser umsäumt von Wein- und Efeuranken. Geranienkästen an den Fenstern und Sitzbänke vor den Toren. Idylle pur.
Tina Müllers bestialischer Mord störte den Landfrieden empfindlichst. Und auch mein freies Wochenende, welches ich mir nach zwei Monaten Durcharbeiten, redlich verdiente. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. C’est la vie. So ist das Leben. Bestes Beispiel dafür, die erst seit kurzem gemeuchelte Leiche vor meinen Füßen.
Während die Spurensicherung ihrer Arbeit nachging, suchte ich mir ein abgelegenes Plätzchen, um die Gesamtsituation zu erfassen.
Im ordentlich gestalteten Vorgarten neben einer betenden Engelsfigur lag Tina. Bizarrerweise strahlte der Anblick Harmonie aus. Tasche, Handy, voller Geldbeutel und Autoschlüssel um sie verstreut. Alles in allem ließ vermuten, dass ein Raubüberfall ausschied, denn sonst stände Tinas Porsche wohl kaum noch in der Einfahrt. Es sei denn, der Mörder war minderjährig und ohne Führerschein. Eher unwahrscheinlich, trotzdem machte ich mir eine Notiz. Nur wer jede winzigste Kleinigkeit beachtet schnappt am Ende den Mörder.
Zur Person Tina Müller gab es kaum spektakuläre Details. Eine Bilderbuchschönheit mit langen blonden Haaren, puppenhaftem Gesicht und natürlichen Monstervorbau. Letzten Monat feierte sie im Kreise der Dorfgemeinschaft ihren neunzehnten Geburtstag. Offiziell Single aber inoffiziell wusste die Gerüchteküche, dass sie eine Liaison mit dem Milchbauern pflegte. Was Olaf den Winzer ärgerte, denn der plante eine Verheiratung mit ihr und seinem Sohn. Worauf der sich freute, Tina aber verneinte, denn sie verabscheute Wein was Bianca wurmte, die nämlich offiziell in einer Beziehung mit dem Milchbauern lebte. Kompliziert, wirr und abgefahren. Wie gesagt, in Schnorkheim liebäugelte jeder mit jedem. Fakt aber war, dass es mindestens drei Tatverdächtige gab, die einen Grund besaßen die ehemals attraktive Dorfschönheit aus dem Weg zu räumen. Olaf, Fritz und Bianca.
Vertieft in meine kriminalistischen Überlegungen raschelte es plötzlich hinter mir. Gleich einem Brummkreisel wirbelte ich herum, zückte meine Dienstwaffe und richtete sie auf den Schmetterlingsstrauch.
„Nicht schießen!“ Kalle, der Nachbarsohn der Müllers, kroch hinter einem Meer aus violetten Blütenrispen hervor. Schlamperei. Niemandem durfte es möglich sein während der Spurensicherung den Tatort zu betreten. Soviel zu Theorie und Praxis.
Sein Outfit, ein Car-Pyjama, passte genauso wenig zu der morbiden Umgebung wie mein Mickey Mouse-Shirt. Ich musste grinsen.
„Entschuldigung“, sagte er mit gesenktem Blick. Schielte aber von unten zu meiner Dienstwaffe, die ihn offensichtlich beeindruckte.
„Was machst du hier draußen? Du solltest im Bett liegen.“
„Die Blaulichter“, erklärte er. Seine Mimik glich der eines schuldbewussten Cockerspaniels. Hängender Mund, hängende Augenlider, nur die Ohren blieben an ihrer Position.
Muttergefühle überkamen mich nie. Selbst Welpen entlockten mir seltenst „oh-wie-süß“-Laute aber Kalle berührte mein Herz.
Gerade mal zehn Jahre alt besuchte er die sechste Klasse des Gymnasiums. Das Wunderkind von Schnorkheim. Sein Intelligenzquotient betrug 209! Nur zum Spaß ermittelte ich meinen per Internettest, vergaß das Ergebnis jedoch direkt.
Einrichtungen für hochbegabte Kinder rissen sich um ihn aber seine Eltern wollten ihren Sohn in einer „normalen“ Umgebung aufwachsen sehen.
Die blonden Haare trug er kinnlang, was seine wachsamen blauen Augen zum Teil verdeckte. Eine unmögliche Frisur, wie ich fand, trotzdem bei der heutigen Jugend sehr angesagt. So lebte jede Generation ihre haarigen Unarten aus. Arme und Beine glichen dünnen Stöckchen, die unbeholfen an seinem schmalen Körper hingen. Fragen beantwortete er kurz und knapp, was ich begrüßte. Den ganzen Tag traf ich auf Menschen, die sich in Erklärungen und Ausflüchten verstrickten um am Ende wissen zu wollen: „Hä? Worum ging es?“ Schrecklich. Kalle begegnete einem stets höflich und freundlich, drängte sich nie in den Vordergrund, aber wenn jemand Hilfe brauchte, war er sofort zur Stelle. Leider konnten die anderen Kinder wenig mit dem Sonderling anfangen und so saß er, Tag für Tag, in seinem hauseigenen Chemielabor während seine Altersgenossen Fußball spielten oder am See herumtollten.
„Was ist mit Tina?“ Seine Augen wanderten zwischen meiner Waffe und der am Boden liegenden Frau hin und her. „Ist sie tot?“

Dienstag, 4. September 2012







Alliteration kommt aus dem Lateinischen ad und  littera und ist eine Klang/Stilform. Durch die Wiederholung der Anfangsbuchstaben oder Stammsilben prägen sich Texte besser ein und wirken wie Ohrwürmer.  Aus diesem Grund wird dieses Mittel auch gerne in der Werbung eingesetzt.

Beispiel: Milch macht müde Männer munter.
Bigger, better Burger King
Leistung aus Leidenschaft
Geiz ist geil
Kleidung clever kaufen bei Kik

Beliebt ist die Alliteration auch in der Lyrik.
Beispiel: (Rainer Maria Rilke)
Gesehn, gehofft, gefunden,
gestanden und geliebt

Oder aus dem Gedicht: Roland zu Bremen (Friedrich Rückert)
Roland der Ries‘, am
Rathaus zu Bremen,
lehnet an langer
Lanz‘ er und lacht

Dienstag, 28. August 2012



Was ist eigentlich ein "gemeinfreies Buch?"




Stellt man als Autor bei Amazon sein E-Book ein, gibt es die Frage: Ist Ihr Werk gemeinfrei?
Viele wissen mit diesem Begriff nichts anzufangen, deshalb hier eine Definition: Gemeinfrei bedeutet, dass keine Lizenz oder Urheberrecht mehr besteht. Wann aber ist das der Fall?  
Dr. Till Kreuzer hat einen, wie ich finde aufschlussreichen Digitalisierungsleitfaden dazu angefertigt.

Darin schreibt er unter anderem:  
 Das Urheberrecht währt 70 Jahre post mortem auctoris (p. m. a. – nach dem Tod des Autors, siehe § 64). Ist diese Zeit abgelaufen, erlischt es endgültig und unwiderruflich. Das Werk wird dann „gemeinfrei“, was bedeutet, dass damit „jeder machen kann, was er will“. Sämtliche Rechte erlöschen, es ist dann z. B. zulässig, das Werk beliebig zu verändern, kom-merziell zu nutzen oder sich gar anzueignen (indem man behauptet, man selbst hätte es ge-schaffen).
Texte werden – anders als z. B. musikalische Einspielungen – grundsätzlich nach Ablauf von 70 Jahren p. m. a. gemeinfrei und können dann frei verwendet werden. Die Frist ist nach § 69 zu berechnen. Sie beginnt „mit dem Ablauf des Kalenderjahres, in dem das für den Be-ginn der Frist maßgebende Ereignis eingetreten ist“. Ist ein Urheber also 1924 gestorben, beginnt die Laufzeit der postmortalen Schutzfrist am 1.1.1925. Das Werk wird dann am 1.1.1995 frei.
Die Beurteilung der Schutzdauer kann trotz dieser klaren Regelung in Einzelfällen schwierig sein. Das gilt v. a., wenn Urheberrechte und sog. verwandte Schutzrechte, auch Leistungs-schutzrechte genannt, zusammentreffen. So bestehen an Musikaufnahmen einerseits Urhe-berrechte (der Komponisten und ggf. Textdichter) und andererseits Leistungsschutzrechte (der Musiker und Interpreten sowie des Tonträgerherstellers). Die Leistungsschutzrechte haben andere Laufzeiten, ihre Schutzfrist ist nicht an die Lebenszeit von Personen geknüpft, sondern an die Veröffentlichung von Tonträgern oder die erste öffentliche Wiedergabe der jeweiligen Einspielung (siehe etwa § 82). Geht es also nicht um die Nutzung einer (gemein-freien) Komposition, sondern einer konkreten Aufnahme, sind die verschiedenen Fristen für alle involvierten Rechte zu beachten. Auch die Frist für geschützte Bearbeitungen läuft un-abhängig vom Schutz des Originals. Eine Übersetzung des „Faust“ kann daher Schutz ge-nießen, obwohl das Original nicht geschützt ist (und – da es zu Goethes Zeiten noch kein Urheberrecht gab – nie geschützt war).
Bei Verwendung von Texten ist die Situation derzeit weniger kompliziert als bei Musikwer-ken. Bislang genießen Verlage (außer in seltenen Ausnahmen, s. u.) keine Leistungsschutz-rechte an ihren Ausgaben. Es ist daher im Allgemeinen nicht untersagt, aus einer neueren Kafka-Ausgabe die Original-Fassung von „der Prozess“ zu entnehmen, weil die Herausgabe einer solchen Ausgabe keine neuen Schutzrechte entstehen lässt. Dennoch ist auch bei Sprachwerken zu beachten, dass Bestandteile einer Publikation durchaus noch geschützt sein können, obwohl der Text selbst gemeinfrei ist. Eine jeweils eigene Beurteilung der Schutzdauer erfordern z. B. Vorworte, Kommentare, Abbildungen oder Illustrationen.
Für sekundäres Textmaterial (wie Klappentexte, Buchrückentexte, editorische Notizen etc.) gelten die o. g. Voraussetzungen an den Urheberrechtsschutz gleichermaßen. Es ist schutz-fähig, wenn es sich hierbei um persönliche geistige Schöpfung handelt. Die Länge des Tex-tes ist für diese Beurteilung nicht ausschlaggebend, aber ein wichtiges Indiz. Weitere Indi-zien sind die Sachbezogenheit, die verwendete Sprache oder die Wissenschaftlichkeit des jeweiligen Textes. So ist der Gestaltungsspielraum bei Nachrichten etwa kleiner als bei Kommentaren. Ob im jeweiligen Fall ein Schutz besteht, kann allerdings nur am Einzelfall überprüft werden.
Lizenz: Creative-Commons/ Herausgeber:  Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz), Jülicher Straße 6, 50674 Köln, http://www.hbz-nrw.de/

Montag, 20. August 2012


Eine Leseprobe aus: Schatten


Während der Container quietschend den Flur entlang geschoben wurde, hatte Arnold das Gefühl zu ersticken. Er hielt die Augen geschlossen, der Abfall stank erbärmlich nach vergammelten Essensresten, aber er wagte nicht, sich zu bewegen. „Du musst durchhalten“, sagte er sich.
Der Container stoppte. Das Geklimper schwerer Schlüssel war zu hören, und quietschend öffnete sich eine Tür. Wieder ging die Fahrt weiter, die Rampe herunter in den Hof.
„Na Roland, wie geht’s?“ Die Stimme des Müllfahrers drang bis zu Arnold.
„Ach, wie soll’s einem schon gehen bei dieser Hitze. Würde jetzt lieber im See schwimmen oder ein schönes kaltes Bier trinken.“
„Ich auch“, lachte der Müllfahrer und übernahm den Container, um ihn mit einem Schwung auf eine Hebevorrichtung zu schieben. Er betätigte einen langen schwarzen Griff und Baumann spürte, wie es in die Höhe ging. Ein Ruck, ein Stoß, und der Container hatte das Wageninnere erreicht.
„Ich hab’s geschafft!  Ich hab’s wirklich geschafft!“ Baumann triumphierte. Jetzt war alles nur noch ein Kinderspiel.
Der Müllwagen fuhr an, stoppte kurz vor dem Tor, hupte, und Arnolds Fahrt in die Freiheit begann. Langsam wühlte er sich aus dem Abfall nach oben. Spannte seine Muskeln an und schob vorsichtig, Stück für Stück, den Deckel des Containers zurück. Es war dunkel im Wageninneren, aber seine Augen gewöhnten sich schnell daran. Mit der einen Hand den Deckel festhaltend, hob er erst das eine Bein, ertastete festen Boden und zog das andere nach.
Baumann befreite sich von den Resten des Abfalls, die überall an seiner Kleidung festsaßen. Oh Mann, er würde fürchterlich stinken.
Aber das war im Augenblick nicht das Wichtigste. Schritt für Schritt näherte er sich dem hinteren Teil des Wagens. Eine Klappe am unteren Teil und eine Plane mit Lederschlaufen am oberen Teil waren jetzt noch die einzigen Hindernisse, die es zu überwinden galt. Aber im richtigen Augenblick. Vorsichtig  löste er eine der Schlaufen und schob ein Stück der Plane hoch. Blinzelnd sah er ins grelle Licht und  versuchte, sich zu orientieren.
Der Müllwagen musste sich kurz vor der letzten Ampelkreuzung in Oldenburg Richtung Edewechterdamm befinden.
Er hoffte, dass der Wagen noch einmal halten musste, denn hier war zurzeit wenig Verkehr. Ein Sprung und er wäre draußen. Wachsam registrierte er zwei Radfahrerinnen in zehn Metern Entfernung. Das war keine Gefahr.
Das Müllauto verlangsamte die Fahrt und kam zum Stehen. Die Ampel musste auf Rot geschaltet haben. Das war seine Chance. Er zwängte sich zwischen Klappe und Plane und sprang.
Er kam gut auf, und mit schnellen Schritten erreichte er den Bürgersteig, sprintete zu einem Hofeingang und blieb mit keuchendem Atem stehen. Mit dem Ärmel seines Hemdes wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
Langsam ging er zur Hausecke zurück und sah, dass der Müllwagen gerade wieder die Fahrt aufnahm und auf die Bundesstraße bog.
Jetzt hatte er es wirklich geschafft. Sein Blick fiel auf den Lebensmittelmarkt der gegenüberliegenden Seite und streifte die Fahrräder, die in den Ständern standen. Irgendeinen Trottel würde es bestimmt geben, der seinen Drahtesel nicht abgeschlossen hatte. Ein Fortbewegungsmittel brauchte er jetzt unbedingt. Arnold überquerte schnell die Straße. Einige Meter vor dem Parkplatz ging er zu einem gemächlicheren Tempo über.
Gleich das zweite Fahrrad war nicht angekettet und besaß nirgendwo ein Schloss. Es passte alles. ... (Ende der Leseprobe) Das Buch ist zu kaufen bei Amazon

Mittwoch, 15. August 2012


Leseprobe aus der Antthologie: Verrat
zu kaufen bei Amazon


Auszug: Verrat


Sarah lief den Pfad hoch. Flüchtiges Halbdunkel lag über dem Plateau, von dem man auf die endlose See blicken konnte. Sarah setzte sich ins Gras, die Knie mit ihren Händen umschlungen. In der Ferne schien die Spitze des Leuchtturms an die Wolken zu stoßen. Leichter Salzgeruch lag in der Luft. Eine trügerische Idylle. Eilige Schritte waren zu hören. Rene, ihr Mann, kam auf sie zu.
„Mach dich nicht verrückt!“
Sarah sagte nichts. Ihr Blick glitt zum Horizont, der aussah wie eine in Stücke gerissene Wattedecke. Sie schlug die Hände vors Gesicht.
„Ist ja gut. Niemand ist dir böse. Deine Freundin hat das Problem gelöst. Die wenigsten haben mitbekommen, dass du vergessen hast, das Essen zu bestellen.“
Er räusperte sich, als müsse er seine Kehle freibekommen. „Willst du nicht zu einem Psychiater gehen?“
Eine Fliege hatte sich auf Sarahs Knie gesetzt. Sie ignorierte den Impuls, sie totzuschlagen. Zu einem Psychiater? Sie unterdrückte ein Stöhnen.
„Lass mich allein. Bitte“, sagte sie.
Zerfetzte Gedanken blinkten wie Leuchtfeuer in ihrem Kopf. Das goldene Armband – verschwunden. In ihrem Ferienhaus in Spanien wohnten Fremde, denen sie es angeblich vermietet hatte. Heute - ihre Geburtstagsparty. Der Partyservice hatte sich über den Auftrag gefreut. Sarah hatte noch die Stimme der jungen Frau im Ohr. Trotzdem war niemand gekommen. Heute Morgen in der Post dann dieser anonyme Brief. Jedes Wort hatte sich in ihrem Kopf eingeprägt: Arme Sarah. Wie schrecklich, zu erkennen, dass du langsam verrückt wirst. Dein Mann weiß es längst und hat nur noch Mitleid. Erlöse deine Freunde und dich selbst! Tote können nicht nerven. Jemand, der es gut mit dir meint.
Ihr Kopf schmerzte. Rene legte seine Hand unter Sarahs Kinn.
„Lass mich allein!“ Sarah schrie es.
Er ließ sie los und ging den Weg hinunter, ohne sich noch einmal umzusehen. Sie horchte seinen Schritten nach.
Vom Strand war Gelächter zu hören. Niemand schien die Gastgeberin zu vermissen. Sarah spürte Tränen aufsteigen.
Langsam stand sie auf und näherte sich zögernd der Absperrung des Plateaus. Sie hatte das Gefühl, als trage der Wind alle ihre Emotionen fort. Sarah ging den Pfad hinauf zum Haus. Ihre Gäste hatten sich unweit des Leuchtturms um ein Lagerfeuer versammelt. Mit bloßen Füßen ging sie über die Terrasse zum Wohnzimmer. Sie stockte, als sie die Stimmen aus dem Arbeitszimmer ihres Mannes hörte...